Mein Corona Update So ein Virus ist ein Ars....kann aber auch nerven. Mitte Mai kommen wir langsam wieder zur Normalität zurück, wenn auch knuddeln nicht mehr und Vermummung umso mehr zum Leben gehören. Können wir im August die Fähre und später uns Tiny House entern? Mein Glaskugel ist gerade offline, keine Ahnung. Wir haben nix gecancelt.
Unser Fährmann (DFDS) fährt die Strecke von Amsterdam nach Newcastle bis Anfang Juni NICHT. Unser Vermieter in Oban hat auch dicht.
Update 12.07. Wir fahren (falls sich die Situation auf der Insel nicht wieder ändert). Keine Quarantäne in England und Schottland. Die Fähre geht auch rüber. Die Unterkunft ist bezahlt. In genau 4 Wochen gehts los. Wir freuen uns wie Schnitzel.
Jetzt NEU:
Ich stelle euch die GPX Daten hier zum Download zur Verfügung
Die Videos der Touren sind drin
Und so war es 2016 (klick auf den link, hier links). Da hab ich schon viele Tipps hinein geschrieben.
<< Wenn Du Fragen zu Schottland hast, melde Dich gern über das Kontaktformular >>
Von dieser Seite holen wir uns auch viele Info´s und Anregungen: https://www.visitscotland.com/de-de/
Hier kommen die Infos über die Vorbereitungen rein.
Da sind wir dann auch stur. Kaum ist die Insel raus aus der EU, zeigen wir, dass es uns egal ist. Solang kein Zaun nach US Vorbild aufgestellt wird, gehts rüber.
Empfehlung: Seit schnell mit Buchung der Fähre.
Wir haben die Fähre früh gebucht. Die geht für uns wieder ab Amsterdam nach Newcastle, einige Schiffchen waren bereits ausgebucht, vor allem die günstigen Kabinen ( z.B. Innen mit Ettagenbetten). www.dfds.com bringt dich rüber.
Wir haben auf dem Dampfer weder Abendessen noch Frühstück gebucht. Warum? Daraus kann recht schnell Fischfutter werden. Ab Windstärken 5 kanns schon eine lustige Seefahrt werden, bei der man möglichst mit dem Wind atmet. Da wir trailern, muss der Hänger auch angegeben werden.
Wer zelten will findet vor allem in Schottland viel Platz dazu, vor allem schöne Campingplätze. Eigendlich kann man sich mit der Dackelgarage fast überall hinstellen, es ist aber absolut zu empfehlen den Besitzer der Scholle vorher zu fragen. Achtung, Weidegatter, die zu sind, sollten zu bleiben. Mehr dazu findet ihr bei Google.
Wir probieren diesmal das sogenannte Glamping aus. Eine kleine Hütte in einer Art Freizeitpark. Das wird unser Startpunkt für die 2 Wochen sein. Ist auch gebucht. Davon gibt es auf der Insel recht viele, es kommt darauf an, wohin ihr wollt.
Wir haben auch schon Karten für eines der Highland Games. Im Sommer finden die an jedem Wochenende statt Die Karten sind in der Regel schnell vergriffen. Wer sehen will, wie Baumstämme, Steine und Kilts fliegen, ranhalten.
Ich habe einen Drohnenführerschein für die Insel gemacht und die Drohne registriert. Kostet 9Pfund und ist mit 20 Fragen (16 müssen richtig beantwortet sein, ich hatte 20 richtig --> Streber) erledigt. Meine YouTube Zuschauer sollen möglichst viel von der Reise mit- bekommen. Drum wird mein Aufklärer oft in der Luft sein. ACHTUNG für alle Drohnenflieger. Schottland ist bei der Airforce sehr beliebt, Tiefflüge zu machen. Die max 120m Flughöhe für Drohnen sollte man besser einhalten.
Hier geht zum Deinem Führerschein für UK: https://register-drones.caa.co.uk/individual/register-and-take-test-to-fly
Hier die Challenge: ich hatte alle 20 Fragen beim ersten Mal richtig
WICHTIG: 48 Stunden vor Abfahrt, muss ein Formular ausgefüllt werden, in dem man einiges über sich preisgeben muss. Hier geht zum Formular
https://visas-immigration.service.gov.uk/public-health-passenger-locator-form
Hier kommen die Infos über die Strecke und unsere Behausung für die 2 Wochen rein.
Wir fahren am 12.08 und bleiben 14 Tage.
Wer den Tripp 2018 & 19 gesehen hat, weiß, dass wir trailern. So auch diesmal. Jaaa, ist weniger das Abenteuer in der Blechkiste die GSA hinter sich her zu ziehen. Ist nun mal so.
Wir werden am ersten Tag ca 470 km Anreise in die Niederlande hinter uns bringen. Holland sagt man ja nicht mehr.
Es geht etwas südlich von Hamburg los, über die A1 in Richtung Bremen, über Oldenburg, Gronningen nach Amsterdam und Illmuden. Bei allen folgendes Tips tun wir aber so, als ob wir mit dem Motorrad fahren (wir trailern).
Achtung, wichtig. Seit diesem Jahr gilt auf holländischen Highways eine V-max von 100 km/h. Schon ab dem ersten Kilometer zu viel, darfst Du blechen und zwar in bar und nicht zu knapp. Hast du nix Bares, wird Dein Fahrzeug beschlagnahmt. Ende Urlaub. Also Gas raus und Tempomat auf 100.
Noch einige Tips für die Fähre.
* Wenn ihr am Kai ankommt, werden da sicher schon sehr viele andere warten. Irgendwann wird eingechecket. Fahrt den anderen einfach nach.
* Für die Fähre wird bereits am Kai eingecheckt. Vergeßt die Buchungspapiere NICHT zu Haus. Das wäre echt doof, dem Schiff mit dem Taschentuch hinter her zu winken. Ihr bekommt ein Ticket fürs Fahrzeug und i.d.R. für die Kabine....und jetzt Ruhe bewahren. Das ist nur ein Schiff, kein kaltes Buffet.
* Beim Auffahren aufs Schiff fahrt auf der gelben geriffelten Fläche. Ist ar...glatt auf dem Metall. Es geht tw schon recht steil hoch in dem Schiff. Ruhe bewahren!
* Die Callboys weisen euch richtig ein.
* Moped auf den Seitenständer, 1ster Gang rein und Lenker in Richtung Bordwand.
* Wer will, kann die Bremse mit einem Kabelbinder oder Spanngurt zumachen ( Kabelbinder: dafür das Messer nicht vergessen oder durchnagen).
* Das Verzurren des Mopeds KANN man machen wenn die Kabine bezogen ist. Kommt drauf an, wann ihr aufs Schiff kommt. Ich hab mich vorher auf jeden Fall meiner Mopejacke entledigt. Kann echt warm werden im Schiff.
* Ihr seit in wenigen Minuten in der Kabine. MERKT euch, wo das Moped steht. Macht ggf. ein Foto von der Decksnummer. Morgens in voller Montur nach dem 2Rad zu suchen, wird euch ins Schwitzen bringen. Fakt!
* Ob man das Moped mit einem (über die Sitzbank; leg was zwischen Gurt und Sitzbank) oder vier Spanngurten an der Fähre (nicht am Nebenmann) festmacht, ist Geschmackssache. Dafür sind entweder feste Fixpunkte am Boden oder ein Drahtseil gespannt, an die Du Dein Moped anklöppeln kannst.
* Alles (siehe kleine Tasche) mitnehmen, was ihr auf dem Schiff braucht, die Decks sind bis zum Einlaufen in UK zu.
Abends um 17:00 legt der DFDS Dampfer in Richtung UK ab. Morgens gegen 09:00 kommen wir in Newcastle an. Achtung links fahren. Wenn man den Teil der zwischen den Ohren liegt auch anschaltet, gehts. Die 2-3 Kreisel gleich hinterm Hafen nehmen und es läuft. Ok, wir sind mit Fahrzeug und Hänger unterwegs. Da ist das Lenkrad jetzt halt auf der "falschen" Seite.
Ankommen auf der Insel. Genießt die Aussicht beim Einfahren, rechts ist schon die erste Burgruine zu sehen.
Lasst euch Zeit beim Einlaufen und Rausfahren aus der Fähre. Alle wollen zu den Fahrzeugen. Es ist Urlaub! Warten darf man dann auch bei den Einreise-Muggels. Es soll wohl noch ohne Brexit-ich-kontrollier-euch-zu -Tode laufen. Visum braucht man (noch) keines.
Noch mal ! Ab jetzt LINKS fahren. Augen auf und alle Lampen zwischen den Ohren anmachen. Sofern vorhanden, kann die weltbeste Sozia mit aufpassen. Es kommen 3 erste Kreisel zum warmfahren. Links rum ! Am besten ist es, im Kreisel aussen zu fahren, je eher man wieder raus will, umso aussen. Einfach den Vordermann im Auge behalten.
Basteltip: Der "rote Pfeil", der nach links zeigt und am Windschild klebt, hilft vor allem morgens oder nach dem Tanken.
Wir (!) werden ca. 5-6 Stunden Fahrzeit brauchen, um hier hin zu kommen. https://www.highfieldholidays.co.uk/
Das Ganze liegt ca. 8km nördlich von Oben. Aus 2016 wissen wir, dass wir von dort schnell in den Highlands sind, 1 Stunde bis Stirling brauchen und mit der Fähre auch schnell auf Mull sind (Empfehlung !!)
Wir haben ein Tiny House gemietet. Alles drin, inkl Wirlpool und Grill vor der Hütte. Schaut euch mal die ersten Fotos an.
Kleine aber nützliche Tipps für den Tripp nach Schottland
Hier könnt ihr Meine Packliste runterziehen (pdf), um nix zu Haus zu vergessen.
Das sind alles nur "Anreger" für eure Packliste.
* Wenn du eine Drohne fliegen willst, musst Du eine Genehmigung und Registrierung haben, sonst evtl. Knast.
* Regenzeugs ! Es regnet dort zu 100%, aber nicht immer. Ich habe alle 25 Arten von Regen gesehen. Ich meine hier nicht eine wasserdichte Membran, sondern Regenzeugs für DRÜBER. Versuch mal die Jacke / Membran in der Kabine trocken zu kriegen, wenn kein Fenster zu öffnen ist. Gewächshausfeeling !
Wer hat, die Rufnummer vom ADAC und den Mopedwerkstätten im Handy.
Wir freuen uns wie Schnitzel auf die Männer im Rock. Drum haben wir auch schon Karten für die Highlandgames in Stirling. Wenn euer Trip zeitlich so liegt, dass ihr die Highlandgames besuchen könnt, machen! Hier könnt ihr es sehen: https://www.myhighlands.de/tipps/highland-games-schottland-termine/
Habt ihr gewußt, wo die Scotish Highlands liegen? Die gehen nicht hinter Edingburgh los. Nope. Die Highlands gehen erst nördlich vom Loch Ness los. Alles drunter sind, na klar die Lowlands. https://www.myhighlands.de/highlands-wissen/wo-liegen-eigentlich-die-highlands/
Absolut empfehlen können wir auch das Edinburgh Tattoo. Wir stehen auf den Dudelsack.
Schottland = abundzu Regen = Mücken = Midges = scheisse. Wir haben 2016 keine gesehen (quasi wie Nessi). Die Biester gibt es aber wirklich. Hier ein Tip von uns. Kauft euch Avon Skin soft. Ist eine Art Hautöl, riecht recht gut, die Mücken mögen das wohl nicht. Alles weitere dazu hier: https://www.myhighlands.de/tipps/mucken-vermeiden-in-den-highlands/
Hier drunter kurze Beschreibungen der Touren, die wir 2020 fahren wollten, gefahren sind.
* Isle of Mull. (GPX Track ist hier rechts)
Mit der Fähre von Oban ist man in 60 min drüben. Ticktes gibt es hier: https://www.calmac.co.uk/article/2974/Mull-Oban---Craignure
Auch wenn Mull auf der Karte nicht so gross erscheint, laßt euch Zeit. Wir fahren die Sienic Road, die A849 (bzw. B8073), die geht 1x rum. Hier ein kurzes Video über die 5 schönsten Strassen in Schottland ( sagt Erik Peters). Mull ist auch dabei. Erik hat uns damals motiviert, das erste Mal ins karierte Land zu fahren.
Danach: Nur halb rumgekommen, aber trotzdem klasse
Tour nach Stirling und Highland Games. Wie oben schon erwähnt, werden wir diesmal zu einem der zahlreichen Highland Games fahren. Da nehmen wir vom Haus den direkten Weg, der trotzdem cool ist. Wir kommen auch durch Loch Lommond & Trossachs NP durch. Wenn wir nach dem ganzen Baumstamm und Steine werfen noch Lust haben, steuern wir noch Falkirk und das F-Wheel an. Ein Schiffshebewerk, dass es so nur dort gibt. Hier die Route dazu. (fällt leider aus)
Bei dem Video (ganz oben) ist auch die Old Military Road dabei und ein weiteres Ziel:
* Cairgorms Nationalpark
Den sind wir schon vorwärts und rückwärts gefahren, lohnt sich aber ein weiteres Mal, diesmal soll mein Aufklärer mehr von oben zeigen.
Danach: Diesmal nicht gefahren, lohnt sich immer noch.
* Gleich bei uns um die Ecke, ist das nächste Ziel. Mein Name ist Bond, James Bond.
Im Glencoe (GPX-Track ist hier rechts) stand das Anwesen von bekanntesten Martinirührer (nicht schütteln), Englands. Hier ist an einem bestimmten Punkt etwas geplant.
Die Rundtour startet beim Haus und geht direkt in Tal von Glencoe. Stop ist der Blick auf Skyfall. Da drehen wir eine Szene nach. Es geht weiter bis zum Loch Etive, wieder zurück aus dem Tal. An der A82 nach rechts zur Bridge of Orchy. Dort nach rechts in eine kleine Single Track Road, die kurz vor Dalmally wieder auf die A85 führt. Dann direkt zurück zum Haus.
Danach: Trotz Wochenende eine super schöne Tour...fahr sie !
Über den sog Viehpass nach Applecross. Serpentienen wie in den Alpen, na gut nicht so viele. Aber Aussicht bis zum Augenknall. Drum lohnt es sich vor allem bei schönem Wetter. Wer hat, nimmt die Drohne mit. Lizenz !!
Danach: Eine der besten Touren meines Lebens
Wir fahren zum Grab von Rob Roy, einem weiteren schottischen Nationalhelden. Eine sehr schöne Tour, die teilweise über enge aber autofreie Strassen führt.
Danach: Lohnt sich auch, die mal zu fahren
Zur Nutzung der GPX Daten. Die Touren habe ich mit GPSwerk.de erzeugt. Jeder der diese Touren nutzt, macht dies auf eigene Verantwortung und beherrscht sein 2Rad und das Navigationssystem ( singemäß: "am Fähranleger sollte es laut Navi aber weitergehen..."). Ich bin diese Touren selbst auch noch nicht gefahren !
Der Startpunkt jeweils immer unser Tiny Haus in der Nähe von Oban! Diesen und weitere Pkt musst du sicher auf deinen Startpunkt verlegen.
Zieht die Daten auf den Rechner, öffnet GPSwerk und öffnet damit die gespeicherte Daten. Ich versuche "Hotspots" in die Routenpunkte schon einzupflegen. Dort kannst du die Routenpunkte ändern / ziehen. Dann im entsprechenden Format für Dein Navi speichern und ins Navi laden.
Anreise, 12 und 13.08.2020
Nun sollte es doch losgehen, wirklich dran geglaubt hatten wir zwischenzeitlich nicht. Kommen wir rüber? Fährt die DFDS? Ist UK offen, in Quarantäne, was macht Schottland, wie verhält sich unser Vermieter? Haus und Fähre hatten wir schon Ende 2019 gebucht und bezahlt. Ok, das Haus nur angezahlt, aber immerhin.
Hätte irgendwas nicht geklappt, würde ich jetzt hier nicht sitzen und runtertippen, wie der Trip war. Stehen die 14 Tage unter dem Einfluss vom Virus? Vorher auf jeden Fall. Während des Trips? Wir werden sehen.
Irgendwann morgens uns 06:30 fing mein Arm an zu zucken, weil die Smartwatch mich wecken wollte. Mit geschlossenen Augen diesen Punkt auf der Uhr zu finden, die dem Gebrumme ein Ende macht, war die erste Herausforderung des noch jungen Morgens.
Der August 2020 reiht sich wieder in die heißesten Sommermonate der letzten Jahre ein. Trump, diesem Pfosten kann man auch gar nix glauben, von wegen „its freezing“. 34 Grad sollten es auch heute wieder werden. Drum erst mal die Runde mit dem Hund gehen, bevor der Stern wieder auf die Strasse brennt. 2 ungläubige Augen schauen mich aus dem Hundekörbchen an, als ich unserem schwarzen Vierbeiner was von „ausgehen“, erzählen wollte. „Alter, merks selbst“…waren die Gedanken, die mir das Tier mir übermitteln wollte. 45 Min später waren wir wieder zurück und uns hing beiden die Zunge aus dem Hals. Wasser bzw. Kaffee schafften Abhilfe.
Nachdem wir 2016 direkt mit unserer BMW direkt nach UK gefahren sind, wollten wir diesmal „trailern“, spricht den Hänger – dafür hat man so ein Gerät schliesslich- mit BMW oben drauf auf die Insel ziehen.
Nachdem wir alles auf- bzw. eingeladen hatten, lagen die 470km nach Ilmuden bei Amsterdam vor uns. Die Klimaanlage machte ihren Job und wir waren heilfroh, dass wir in der Brotbüchse und nicht auf dem Motorrad nach Holland rollten. Die Fahrt verlief unspektakulär, ausser dass das Aussentermometer die 35 Grad dann doch knackte.
Kurz vor 15:00 liefen wir am DFDS Terminal ein. „Was ist hier denn los?“ Nix ! Niemand da. Ok, die Kingseaways war zu sehen, aber keine Autos in der Warteschlange. Wir konnten direkt zum Check-In durchfahren, die Zollbehörde warf den Blick in den Pass und auch ins Auto. Der Grenzbeamte scheiterte allerdings beim ersten Versuch. Bei Scheiben, die dunkler sind, als die Limo vom US-Präsidenten sinnloses Unterfangen. Hab ich schon gesagt, dass da gerade ein Pfosten..ach ja. Also, alle Türen auf, der Zollbeamte war sicher, dass wir keine Illegalen ins Land schmuggeln und wir konnten uns für 15Min in die Poleposition stellen. Spur 1, ganz vorn. Ein kurzer Plausch mit einem Warnwesten-Inhaber, der mir erzählte, dass ich nicht zum Schiff laufen könne, weil LKWs, gefährlich und ohne Weste, also näh. Ok, alles gut, weil ich meine Actioncam schon längst mit einigen Bildern vom Schiff gefüttert hatte.
Es war leer. Wir haben nur 4 Motorräder gesehen, dort wo sich sonst Dutzende 2 Räder aufreihen, um aufs Schiff gelassen zu werden, wehten Papierreste über die Pier.
Wir kommen also aufs Schiff und sind nach einigen Minuten schon in der Kabine. Die wenigen Mitreisenden verlaufen sich dermaßen auf dem Dampfer, dass wir überall wo wir über die Reling schauen wollen, Platz haben. Keiner da. Einige finden wir der Decksbar ganz oben im Freien.
Einen kleinen Sonnenbrand später, war es auch Zeit dem Abendessen zu frönen. Leider wurde e Erwartung nicht so ganz erfüllt. Trockene Pommes zum Roastbeef, na ja. Kein Büffet, es wird angereicht. Die Mitarbeiter waren aber megafreundlich und bemüht.
Alle mit Mundschutz und bemüht die Gäste auf Distanz zu halten. Ist das typisch deutsch, wenn man bei einem entgegenkommenden Maskenverweigerer die Augenbraue hochzieht oder den ein oder anderen Gggrr…von sich gibt?
Egal, wir haben den Schnuttenpulli jedenfalls drinnen wie gewohnt aufgezogen. Der Rest war heiapopeia, bis ca. 07:00 morgens. Um kurz vor 09:00 (UK-Time) war die Hafeneinfahrt in Sicht. Die Einreise verlief völlig unspektakulär, ausser dass die sehr nette Dame von der Immigration meinte, dass es in Schottland immer zu kalt sei. Da irrte sie sich genau wie dieser Amerikanische Pfosten (so genug davon)
Es lagen 470 km vor uns, Links fahren war auch mit Hänger kein Problem, Kreisverkehre sind genial, die Strassen leider nicht immer. Wir wollten erst mal Strecke machen. Unser Ziel liegt ca. 8 km nördlich von Oban. Die Karte zeigt, dass man am schnellsten über die „M“ in den Norden kommt. Einige Strecken kannten wir schon von 2016. Es ging u.a. wieder am Loch Lommond entlang. Diesmal sind wir in Tarbert aber nicht nach links, sondern weiter geradeaus gefahren. Und zack, hatte ich eine neue Lieblingsstrecke fürs Moped.
Ankommen und sich wohlfühlen. So geht’s Nach Auspacken und eine Runde „Lidln“ klang der Abend bei einem kalten Guinness im Jacuzzi aus. Dekadenz 2.0
Das Tal der Tränen / Tag 3 / 15.08.2020 / 180 km
Tag 2 lasse ich hier mal weg. Faulenzen war da angesagt. Ach ja am Strand waren wir, nein wir sind nicht auf Fuerte oder am Ostsee- ichtretedichtot-Strand. Die haben sogar Sandstrand und wir nach der 1h einen Sonnenbrand. Das kann doch kein Schotte ahnen, auch die Ahnen der Schotten nicht, dass wir hier Sonnenschutz 30 brauchen. Ok, ich könnte meine Regenjacke anziehen, ist aber auch doof und paßt nicht zur kurzen Hose.
Also Tag 3. Auspennen, lecker Frühstücken und die Tour ins Tal von Glencoe im Navi aufgerufen. Ein schneller Tankstop und die 177 km Rundtour konnte starten. 2016 waren wir nicht im Glencoe, weil die Midges zahlreich ihr Unwesen getrieben hatten.
Diese Jahr sollte es egal sein, wir wollten da unbedingt hin. Ich hatte sogar genau den Punkt im Navi, an dem James Bond mit seiner Chefin „M“ auf das Elternhaus (Skyfall) runter schaute. Das Haus steht da natürlich nicht, war halt doch nur ein Film und das Haus mit dem Computer dort hingestellt. Trotzdem ist es ein geniales Ziel über das eine Single Track Road führt.
Genau auf diesen Strassen muss man aufpassen wie der Schießhund und vorausschauend fahren, immer die nächste Ausweichbucht im Blick haben, um einer entgegen kommenden Brotdose dann doch ausweichen zu können. Klappt in der Regel. Am Zielpunkt angekommen, sind ausreichend Fotos geschossen worden. Die Drohne musste ran und das Ganze auch von oben einfangen.
Die haben wir auf der Rückfahrt, Glen Etive ist eine Einbahnstraße, kurz vor der Hauptstraße noch mal rausgeholt. Hinter uns hielt ein Auto an, 2 Schotten steigen aus, ich dachte schon, dass wir jetzt Mecker kriegen, von wegen "Drohne und so". Nix da.Der Erste spricht uns in gutem Deutsch an und erzählt uns, dass er Annodunnemals Deutsch studiert hat. Schotte 2 wollte sich dann von den Vorzügen der Drohne überzeugen lassen. Ich glaub der hängt sich heute Abend gleich in den DJI Shop.
Weiter gings zur Bridge of Orchy, der Hunger wurde im gleichnamigen Hotel gestillt und nach ca. 30 min gings weiter. Auf der Tourenkarte sieht man, dass eines kurz nach der Brücke nach rechts in die Büsche ging. Wieder ein Single Track, diesmal immer am River Orchy entlang. Zog sich ganz schön hin, weil wir nur im 2ten oder 3ten Gang fahren konnten. Der Gegenverkehr war da und teilweise flott unterwegs.
Wir konnten sehen, wie sich die Schotten mit ihren Zelten hier einfach an den Fluss setzten und ein nettes Outdoor Wochenende verbrachten. Warum auch nicht.
Zurück auf der M85 sollten die letzten 35 km total klasse werden. Kurven, kleine Hügel und keine Showstopper in Form von Autos. Deshalb fahr ich so gern in Schottland Moped.
Der Tag war natürlich unter dem Eindruck, dass alle Neuankommenden ab sofort wieder für 14 Tage in Quarantäne müssen, sofern sie aus den Niederlanden, Frankreich oder Belgien einreisen. Wir waren 2 Tage früher hier. Kommen wir wieder weg? Egal im Moment. Das wird sich schon alles hinschütteln. Fazit des Tages: Mundschutz auf und grinsen.
16.08.2020, eine Spontan Tour nach Süden, 230 km
Wir sind heute nicht in die Puschen gekommen. Lang geschlafen, das war eher Koma. Gegen 08:30 mache ich das 2te Mal die Augen auf, der Körper schrie nach Kaffee. Während des Frühstücks auf der Terrasse, wollte keine richtige Idee aufkommen, ob wir wandern oder Moped fahren wollten. Der Stern war dann aber doch zu sehen, also 2Rad. Aber wohin? Es muss auch mal was spontan gehen.
Die Karte (Papier) ausgebreitet und eine Strasse südlich von Oban an mehreren Lochs entlang nach Tarbert gefunden. Die nehmen wir, mal sehen was da ist.
Wir müssen wirklich ganz artig gewesen sein. Anders kann ich es mir langsam nicht mehr erklären. Am Wasser oder durch die hügelige Landschaft mit Ausblicken, dass dir die Augäpfel fast von innen gegen das Visier knallen.
An der Stelle die Ankündigung, dass es von dieser ganzen Tour, mindestens mehrere Videos geben wird, wenn nicht mehr. :-)
In Tarbert angekommen, brauchten wir was zwischen die Bezahnung. Volles Rohr Zucker. Coke und Donut, da kann nicht mal RedBull mehr Flügel verleihen. So ca. 5 Bikes standen vorm Cafe, wie sich sofort herausstellte, kamen die Kollegen aus Glasgow und drehten am Sonntag eine Runde nach Oban. Und ich fahr am Wochenende durch die Lüneburger Heide. Aber NICHT HEUTE. Heute waren wir hier. Wir durften die Strecke zurück nach Lochgilphead fahren und von dort nach Inverarary. Für die Besichtigung des Castle´s wollten die Castle-Besitzer, pro Nase 12,50 Pfund haben. Nö, wir haben verweigert, investieren die GBP doch lieber in Eis oder Lobster.
Es ging nun darum, die letzten 55 km zurück nach Oban unter den Reifen zu nehmen. Der Sonntagsausflugsverkehr wurde noch weniger und wir kamen bei sehr warmen 25 Grad in Oban an. Wo es das bestes Eis gibt wusste ich noch von 2016. Diesmal war sogar eine Schlange vorm Geschäft. Corona ließ immer nur einen Kunden in den Miniladen.
Leider mussten wir dann noch erfahren, dass unsere beiden Lieblingsrestaurants nicht mehr vorhanden waren. Der Chinese, den wir vor 4 Jahren noch hochleben ließen, weg. Ebenso, dass im gleichen Gebäude beheimatete Fischrestaurant, weg. Dann eben nicht. Dem Fazit des Tages tat das aber auch keinen Abbruch: Spontan ist manchmal am besten.
17.08. Mann kann auch laufen (10 km)
Das Fazit heute mal vorweg. "Warum laufen Sie auf den Berg?".."...weil er da ist" oder "wie ein Tag doch noch zum Alptraum werden kann".
Der Berg ist da, das Wetter war schottisch angehaucht, wir gehen heute mal laufen/wandern. Wozu schleppt man das Zeug auch sonst mit. Wir sind auf den Ben Lora, der ganz in der Nähe unserer Unterkunft liegt. Wir kamen damit auf "nur" 10 km, die aber rauf und wieder runter gingen. Zum Glück war es bewölkt, mit einer kurzen Nieseleinlage.
Aufgefallen sind uns die anderen Mitläufer. Alles Schotten und alle megafreundlich. Einige schnacken einfach munter drauf los. JEDER grüßt, egal ob 10 oder 60 Jahre alt. Ist uns vor allem bei den Kindern und Jugendlichen aufgefallen.
Der Tag ging trotzdem als totales Desaster zu Ende. Beim Überspielen der Fotos / Filme, rutscht mir die Festplatte vom Tisch. Dort ist alles drauf, wirklich alles. Nix geht mehr. Sie wird vom Rechner nicht mehr erkannt. Da muss zu Hause ein Datenretter ran, der ortsansässige Dealer ist um 50 GBP reicher und um eine neue 2TB HDD ärmer.
Ärgerlich, aber nicht zu ändern im Moment.
Morgen gehts nach Applecross., eher auf die Passhöhe des Viehpasses. Um 07:00 werde ich vom Hof fahren, die weltbeste Sozia bleibt am Stützpunkt bzw am Strand. Die wollte sich die 500km nicht geben. Die Tour widme ich Eric Peters, der mich überhaupt auf diese Idee gebracht hat.
Die Viehpass Tour, 19.08.2020, 480 km
Im Nachhinein betrachtet, war diese Tour eine der besten meines Motorradlebens. Abewr von vorn. Der Blick auf Wetter.de verrät mir, dass es wohl der beste Tag der Woche ist, die Strecke zu fahren. Jacky hatte entschieden oder wurde beraten, nicht mitzufahren. Zu weit, zu lang, um den Tag vom Sitz 2 zu genießen. Nach dem schnellen Breakfast, war Fort William das erste Ziel, immer schön am Loch entlang. „Fahr um die Zeit mal die Gardasee Uferstrasse“, ging es mir bei dem unzähligen Kurven durch den Helm.
An den Loch´s Lineehe und Lochy (heißt wirklich so), ging es in Invergary nach links in Richtung Loch Durch. Ich hatte schon einige Fotos auf dem I-Phone. Mir war gar nicht mehr klar, dass kurz vor Abzweiger zum Pass, einige Fotos dazu kommen würde. Ich hatte glatt vergessen, dass das Eilean Donon Castle direkt auf dem Weg lag. Das Hinweisschild ließ meinen Auslösefinger schon nervös werden. Ein weiterer schottischer Parkplatzeinweiser gab mir einen Platz in der ersten Reihe.
Unten könnt ihr einen Teil meiner Fotoausbeute sehen. Tja, die guten alten Highlander konnten schon was für die Ewigkeit bauen. Wenn denen damals jemand erzählt hätte, dass statt revalisierende Clan´s, japanische Touristen am Gitter rütteln würden, …die hätten gleich das nächste Fass Glen-WasbrummtmirderSchädel aufgemacht.
Eigentlich wußte ich es ja, ich hab mir trotzdem das „thank you for asking, but NO“ vom Parkwächter abgeholt. Er zeigt dabei auf das ca. 4qm grosse Schild, dass ziemlich eindeutig zeigte, dass auch ein noch so guter Pilot seine Drohne HIER natürlich nicht rumfliegen lassen darf.
Die Bodenaufnahmen sahen ohnehin schon so unverschämt gut aus, dass ich es dann auch nicht heimlich gemacht hab (die Drohne starten).
Weiter gings zur Zufahrt des Bealach na Ba an der 3 Schilder stehen, die Fahrer von größeren Fahrzeugen davon abhalten wollen, dort keine Versuche zu starten, hoch zu fahren. Nur lesen kann das keiner mehr, so zugeklebt sind die Schilder. Die Einheimische knibbeln es dann nach der Saison alles wieder runter, damit die Biker, die noch kommen, wieder loslegen können. Irgendwas muss man im schottischen Winter ja zu tun haben.
Danke Eric Peters. Ohne ihn wäre ich nie darauf gekommen, diesen Pass zu fahren. Ein Single Track, den man trotzdem zügig fahren kann. 3-4 Serpentinen, die an den Stelvio erinnern sind aber auch drin, drum auch die Womo-Du-Nicht Empfehlung an der Einfahrt.
Viele „Alter, Boh´s“ und andere Ausrufe ertönten bei neuen Ausblicken. Es war fast keine Wolke am tiefblauen Himmel, etwas über 20 Grad, ein leichter Salzwasser haltiger Wind strich mir über die Resthaarung, als ich wieder mal ein paar Fotos machen musste. Mein Aufklärer kam zum Einsatz und sorgte für eine neue Perspektive.
Wenn ich schon auf der Passhöhe bin, kann ich die 10 km nach Applecross dann auch fahren. Die Sache mit dem Weg und Ziel. Obwohl die Straße doch sehr uneben und eng ist, macht dermaßen Spaß, dort zu fahren. Eine Straße, die auf jede Bucketlist eines Motorradfahrers gehört.
2 Stunden später lag der Pass 2x hinter mir, ich war wieder an der Einfahrt angekommen. Dort gings nach rechts. Um 17:45 wollte die Fähre mit mir in Armandale ablegen und nach Mallig rübermachen. Ich hatte Zeit und kam zum Kyle of Lochalsh. Die sog Skye Bridge überspannt diesen Meeresarm. Spektakulärst, so vor dem blauen Himmel. An der Stelle ein Tipp für gute Fotos der Brücke. Aus Norden kommend über die Brücke und im Kreisel danach, sofort die erste Ausfahrt nehmen. Nach 100m ist rechts ein Parkplatz, der eigentlich gesperrt ist, für ein paar schnelle Fotos geht’s aber.
Damit war ich runter von der Ilse of Skye und rollte gemütlich zu meinem Kaffeestop im Fährhafen. Erster! Ich war viel zu früh. Hab ich schon erzählt, wie nett die Schotten sind? Bitte und Danke, hab einen schönen Tag, 99% lächeln dabei. Traumhaft. Ich bin am Fähranleger mit einigen Leuten ins Schnacken gekommen. Schotten, 2 Kanadier, die es in EU viel besser finden als in Alberta. Großartig.
Die Überfahrt MUSS vorgebucht sein, sonst kommste nicht rauf auf den Dampfer. Als alter Windsurfer ging mir das Herz bei der Überfahrt auf . 45 min später waren wir in Mallig. Was fährt von Fort William nach Mallig und zurück. Ja klar, der Jockobite Train, auch bekannt als Zug dieses Zauberlehrlings, der von Gleis 9 3/4 zur Schule fährt. Gibt es das Gleis auf dem Bahnhof? Schaut mal selbst nach 😊.
Alles was eine Linse hat, lief wieder heiß und die Kids am anderen Ende von Whats-App machten Luftsprünge, als das Video vom vorbeifahrenden Zug „bing“ im Handy machte. An der Stelle..Kids heißt in dem Fall 28 und 26 Jahre alt. Ja, Harry Potter ist ja mittlerweile auch schon ein Middleager.
Das Navi ging an und zeigte 130 km nach Hause. What? Mist. Nun aber Attacke. Die Sonne ging langsam zwischen den Berge der Highlands unter und glitzerte ein letztes Mal auf einem der Lochs, als ich in die Einfahrt von Highfield Holidays einlief. Die 12 Stunden Tour ging mit einem Glas Wein im Jacuzzi (kein Sche..wir haben wirklich einen auf der Terrasse stehen) zu Ende und damit ein unvergesslicher Tag.
Fazit:“ Nicht lang überlegen..MACHEN“.
Videos der Tour zum Viehpass
Teil 1
Teil 2 der genialen Tour
Teil 3 und das Ende dieser Tour
22.08. 170km, Wir nehmen die kleine Fähre
Die Wetter App jagt keinen Hund vor die Tür, eine Motorrad Crew, die den Urlaub in Schottland macht, schon eher. Wir hatten es letztlich ja dann erwartet. Die Grosswetterlage hatte ich in den letzten 2 Tagen von Vollsonne zu Wind, grauen Wolken und Regen verändert. Wie das Wetter hier im Norden von UK nun mal so ist. „Ist es doof, warte 10 Min“.
Heute sollten es lange 10 Min werden. So ganz aufgehört hat es erst, als wir unseren Mittagsstopp gemacht haben. Dazu gleich mehr.
Wir sind also die 30 km zur Fähre nach Corran gefahren. Fällt mir kurz vor der Fähre ein, dass ich nur noch 5 Pfund bares dabei hab. „Hoffentlich nehmen die Karte“. An der Fähre angekommen, bin ich zu Fuß zum Fährmann, der eigentlich der Kfz Einweiser war. Er:“ kein Ding, mein Alter“, eben nur auf Schottisch. Ich wieder aufs Moped, Jacky zu Fuß. Die Fahrt dauert 3 min und kostet 3,50. Die Damen kommt mit einem wasserdichten Kasten an, der allerlei Karten verarbeitet, nur meine EC nicht. Hab ja noch mehr Plastik, die CC von Mastercard ging dann ohne Murren durch den Kasten.
Drüben angekommen gings gleich nach links, mein Navi wollte rechts und meinte, dass ich umdrehen soll. Der Knopf zum „Drehum“ Ton ausmachen funktioniert zum Glück. Es regnete munter vor sich hin. Die Strecke war trotzdem super. Nur kleine Strassen, viele Hügel und Kurven, keine Autos.
Ein kleines Schild kam uns wie gerufen. In der völligen Einöde eine Cafe unter Corona Bedingungen. Die Tagessuppe wurde 2x bestellt und in den 45 Min, in denen es nicht regnete inhaliert. Was warmes braucht der Biker. Obendrein hatte Jacky nette Gespräche mit einem jungen Pärchen (T5 + kleiner Dackel) und danach mit älteren Leuten, die auch wissen wollten, woher wir kommen. Hamburg ist eigentlich immer ein Begriff. Auch aus der Familie war mal einer in HH.
Die Tour ist auch eine ausgesprochene Empfehlung! Wir kamen an der Hauptstraße von Mallig nach Fort William an, fuhren noch mal am Glenfinnian vorbei um kurz danach nach rechts abzubiegen. Ist ein wenig kürzer als über Fort William zu fahren und am Ende muss der Fährmann noch mal ran und uns zurücksetzen, also ans andere Ufer bringen.
Vorher wollten wir noch kurz das Sitzfleisch entspannen und ich die Drohne einen Blick auf das Loch werfen lassen.
Das ging diesmal aber gaaanz schnell. Die Ortsgruppe Midges kriegte unsere Anwesenheit sofort mit und fiel über uns her. So ein paar kleine Mistviecher. Winzig klein, beißen in jede offene Hauptpartie. Braucht kein Mensch. Wer nicht weiß, was Midges sind, googelt mal und bestellt sich ein Mückennetz mit ganz kleinen Maschen.
Wie jede Tour endete auch die im Jacuzzi, diesmal erschien uns das Wasser aber noch wärmer als sonst.
Fazit: Auch im Regen kam man Spaß haben.
Video vom Regentest
23.08.2020, 280km, Das Grab von Rob Roy.
Wohin geht’s heute? Kultur war bislang ja eher wenig dabei und eigentlich wollten wir da immer schon mal hin. Dabei noch durch die Trochssachs und am Loch Lomond entlang. Nachmittags sollte die Sonne rauskommen. Also gut. 280km ist zwar ein ganz schöner Ritt, Jacky stellte als weltbeste Sozia wieder unter Beweis, was das bedeutet. Heute filmte sie sogar, quasi aus dem Handgelenk. Kamera am Stiel. So viel sei verraten. Die coolen Aufnahmen sind in dem Video hier drunter zu sehen.
Es ging die A85 runter vorbei am Ben More. Kurz vor Killin macht die A85 einen Knick nach Süden und es wurde hügeliger. Kurz vor Strathyre stehen die Schilder, die den Weg zum Grab von Rob Roy weisen, es geht ungefähr 2 Meilen nach Westen, bis man an eine kleine Kirche kommt, die etwas erhöht rechts steht.
Der Friedhof ist schon was besonders, strahlt etwas leicht mystisches ab. Den möchte ich sehen, der im Dunkeln dort rauf geht. Zum Glück verließ gerade eine grössere Gruppe den Friedhof. So konnten wir uns ein Bild von der Grabstelle von Rob Roy, seiner Frau und seinen beiden Söhnen machen.
Wikipedia zeigt uns später, dass er eigentlich gar kein richtiger Freiheitskämpfer im Stile von William Wallace war, eher ein Viehdieb, der sich mit der Obrigkeit angelegt hat. Dabei hatte er auch kein Problem von seinen Nachbarn Schutzgeld zu fordern. Das ging nicht lang gut. Anklage und Geächteter waren die Folge. Der Herzog von Montrose beschlagnahmte sein Land. Eingesperrt hat man ihn auch, 1727 aber begnadigt. Gestorben ist er 1734 und eben dort begraben wo wir heute waren.
Es ging weiter in den Trochssachs N.P.. Sehr kurvig, sehr hugelig, mal mit Loch mal ohne und vor allem Nass von oben. Wir rollten in Drymen ein. Wie schon bei unserem letzten Besuch in 2016 wurde Drymen seinem Namen wieder nicht gerecht. 180Grad entgegen. Aber das Cafe hatte auf. SchickenKäse-Toast wurden inhaliert und der Regen ausgesessen.
Der Loch Lomond war unspektakulär. Leider konnten wir in Tarbert nicht wie geplant nach links anbiegen , die Strasse war gesperrt und so mussten wir der sehr verwundene Uferstrasse voll durchziehen. Es ist Sonntag und alle wollten am See entlangfahren. In Crainlarich gings zurück auf die A82 und direkt wieder nach Benderloch unserer Heimatbasis.
Fazit: Auch tote Männer kann man mal besuchen.
Eine geniale Motorradtour zu Rob Roy
24.08. , 170km , Ilse of Mull.
Das war sicher die Tour, die am längsten vorbereitet worden ist, zumindest mussten wir die Tickets für die Fähre vorbuchen. Die Vorfreude war auf jeden Fall auch da, zählte die Inselumrundung doch zu den Top Strassen von Erik Peters. Den Balach NaBa hatte ich ja schon im Sack. Nun mußte Mull einen Haken auf der Liste bekommen.
Die Fähre wollte um 10:30 ablegen, braucht 45 Min zum übersetzen. Das Wetter sollte super werden. Morgens wars mit 12 Grad allerdings sehr frisch. Das Futter kam allerdings am Anleger schon wieder in den Koffer.
Mit Motorrad fährt man als Erster auf die Fähre und wir in der Mitte verzurrt, das machen alles die Crew-Kollegen. Beide Überfahren waren völlig windstill und sonnig, wir konnten uns die besten Plätze auf dem Oberdeck aussuchen, schliesslich waren wir die Numero Uno auf dem Dampfer.
Erster Halt sollte Tobermory sein. Ein kleines Küstenstädchen mit allerlei bunten Häusern und kleinen Geschäften. Echt nett da. Hier ist auch die Destille des Tobermory Stoffs beheimatet.
Wir haben eine kurze Runde durch den Ort gedreht, hatten hat noch knapp 170km vor uns und sollten pünktlich wieder am Anleger sein.
An der Stelle gleich ein Hinweis. Der geneigte 2Radlenker sollte schon recht gut mit dem Bike umgehen können. Alles Single Tracks, auf jeden Fall Gegenverkehr, mehr als dem 3ten Gang ist nicht raus zu holen. Zu allem Überfluss liegt fast überall Rollsplit in der Fahrstreifen Mitte. Je weiter wir kamen umso hügeliger wurde es. Ich denk noch: „Na, mal gut das wir nicht zurück müssen“.
Beim Blick auf die Uhr und den verbleibenden km, hab ich mir schon gedacht, dass ich mal ein bisschen Gas geben muss. Die Fähre um 16:45 würde die letzte sein und wir hatten keine Unterkunft auf der Insel.
Wir kamen bis Lagganulva, was auch immer das heißt, liegt aber direkt neben einer Insel mit dem Namen Ulva. Stehen da doch 4 Absprerrhüte auf der Strasse. Äh, das kann nix gutes bedeuten. Hat es auch nicht. Der Typ im Fahrzeug, der Hüter der Hüttchen quasi, lies sich nicht überreden uns doch durch zulassen. Geld hatte ich keines und EC Karte würde er auch nicht akzeptieren. Oh, Sche…doch zurück. Alter mach the Road auf. „Ja um 15:30“. Ich behaupte mal, dass ich mittelprächtig gut Moped fahre, aber das würden wir nicht schaffen.
Also zurück. Wir haben Urlaub, uns kann nichts aufregen. Wieder eine kleine Herausforderung für uns und das Navi. Ein Hinweisschild nach „achwasweißich“, ließ mich anhalten und checken, ob das unsere Abkürzung war. Sie war es. 19 km bis Tobermory, die mitten über die Insel ging.
In Tobermory angekommen wollten wir zumindest mal was zwischen die Kiemen. Kriegten wir dann auch und das Vorurteil, dass das Essen in UK nur auf Fish & Chips besteht, wurde Lügen gestraft. Fahrt hin und findet es selbst raus. Unser Restauranttip für Tobermory: Macgochan´s
Der Hammer allerdings war, dass das Essen heute nur die Hälfte gekostet hat. Der Regierungsbeitrag zum Ankurbeln der Wirtschaft. Der Virus hatte mal was Gutes.
Die Suppe und das Lachssandwich waren einverleibt und wir wollten zumindest noch dem Duart Castle einen Fotobesuch abstatten. Nix wars damit. Das Timing war heute ganz doof.
Am Fähranleger reihten sich die Autos schon auf. Na gut, das machen wir noch Mull (Wortspiel) wenn wir wieder in der Nähe sind. In Oban angekommen ging es auf direkten Weg zurück in die Unterkunft. Die letzte Tour war vorbei.
Das Fazit des heutigen Tages: Erstens kommt es anders…der Rest ist klar.
Die Tour nach Mull, Teil 1
Die Tour nach Mull, Teil 2 und die Rückreise.
Der letzte Tag und Rückfahrt
Wie das immer so ist, am Ende ging es schnell vorbei. Unser letzter Tag vor der Rückfahrt nach Newcastle war wie der erste. Ausspannen. Das Wetter war entsprechend, es war stürmisch und es kübelte den ganzen Tag. Morgens mehr, nachmittags weniger. Wir wollten uns noch ein wenig schottischen Lachs kaufen, in der Nähe gibt es die "Smokery". Falls ihr da auch mal hinwollt, laßt euch durch die Anfahrt nicht verwirren, es geht lang durch den Wald.
Nachmittags haben wir die paar Sachen gepackt und mit lesen verbracht. Bei Regen im Jacuzzi zu liegen hatte auch noch mal was.
Der Sturm war am nächsten Tag vorbei und das war gut so. Schliesslich sollten wir Abends auf die Fähre und wollten unser Abendessen nur in eine Richtung genießen. Auf dem Rückweg über Inveraray und Tarbert war die Strasse dicht. Aber zum Glück nur zeitweise. Grund war ein massiver Erdrutsch, an dem die Aufräumer schon einige Tage zu tun hatten. Gut für uns war, dass es eine alte Strasse gabt, über die wir dran vorbei konnten.
Wir rollten pünktlich im Hafen ein und sahen mal mehr als 1 deutsches Kennzeichen. Boarding war völlig simpel. Weniger lustig war nach dem Auslaufen, die Restwelle vom Vortag, die Jacky doch recht zusetzte. Kleiner Abschlusstip. Die Rezeption hat Tabletten gegen Seekrankheit. Schlafen geht auch bei Seegang und der Kaffee am nächsten Morgen gings uns wieder gut.
Wir waren wieder zu Hause. Es war ein toller Urlaub, Schottland wird uns wieder sehen.
Danke, dass Du bis hier durch gehalten hast.
Fazit: Immer wieder, aber bitte ohne Virus Streß
Eigentlich ist diese Homepage dafür gedacht, allen Lesern ein wenig Spaß und Informationen zu vermitteln. Der Anlaß, dies an dieser Stelle nicht zu machen, ist unsagbar traurig und für uns nicht begreifbar.
Am 10.5.11 um ca. 22:30 ist Bodo tödlich mit seinem Motorrad verunglückt. Auch wenn ich Bodo nicht sehr gut gekannt habe, bleibt er uns als lebensfroher und toller Freund in Erinnerung.