Quasi zur Vorbereitung auf Bayern, pausierten wir in der Bavaria Alm auf dem Torfhaus, draußen regnete es in verschiedenen Variationen, aber nur bis wir weiter wollten. Die Sonne erschien erst und schien dann auch.  Wir sind nur um Braunschweig auf der Autobahn rumgefahren, ansonsten nur Landstrasse. Ich hatte dazu je eine Strecke für Donnerstag und Freitag zusammen gebaut. Das ein oder andere "Oh" oder "Ah" über das Panorama oder Strecke schallte aus meinen Kopfhörern. Leider ohne Achim. "Irgendwas ist ja immer". Sein Sena streikte immer mal wieder. Er hörte uns nicht, dafür wir ihn. Weil er uns nicht hörte, sagte er dann auch nichts mehr, dadurch hörten wir von ihm auch nichts mehr, ihr wißt was ich meine.

Den Fehler sollte er  erst am letzten Tag finden. Zum Glück lag der Fehler am Sena und nicht zwischen seinen Ohren (lol). 

Fritze hatte in Sulzfeld, 2 DZ für uns klargemacht, Sven war schon vor Ort. Er konnte den Herbergsvater auch nicht überzeugen, unsere Geräte auf dem Hof parken zu dürfen. Sulzfeld ist so tot, da kommt sowieso keiner an die Mopeds. So standen sie hinter dem Haus, aber auf einem kleinen Parkplatz. Das Essen war sehr gut, die Zimmer sauber und ziemlich neu. Die Nacht war bei Andreas und mir ruhig. Nebenan eher nicht so, Achim kämpfte nachts mit der Schnitzel / Bierkombination. 

Da wir um 08:00 auf der Strasse sein wollten, war das Frühstück für 07:30 bestellt. Das Wetter sah heute am Freitag viel besser aus und wir hatten wieder eine tolle Strecke vor uns. 

Über Ansbach, Augsburg und Nürnberg ging die Strecke, ließen auch die Temperaturen steigen, die Lüftungen an Hose und Jacke gingen auf und die ersten Berge zeigten sich.

Ziel war es, direkt nach dem Eintreffen noch eine Runde zu den BMW Days zu drehen. Ca. 30 km  vor den Hotel, scherrte Fritze in Richtung Seeshaupt nach links aus. Sein Quartier war zusammen mit Nobbe in der Nähe des Starnberger Sees. Der Haupttross lief in Huglfing am Gasthaus zur Moosmühle ein. Abladen und einen neuen Treffpunkt mit Fritze und Nobbe vereinbaren, damit wir zusammen nach Garmisch rollen konnten.  Der Mäc-Do in Murnau wurde angesteuert. Beim rumlümmeln auf dem Parkplatz bemerkte Andreas, dass sein Vorderrad in Auflösung begriffen war.

Wir 2 Kerle waren in den 20 Jahren, die wir zusammenarbeiten durften, vor allem Lösungsorientiert. Andreas braucht HEUTE noch einen neuen Reifen. Der nächste Reifenhändler war 400m weg vom Drive-In. Ich hatte da schon versucht, direkt beim Metzler-HQ raus zu bekommen, ob die einen mobilen Reifenshop auf den Days haben. Ich meinte schon, sowas gelesen zu haben. Erreicht hab ich die zwar nicht, den Reifenshop gabs trotzdem.  Andreas klapperte vorher 3 Reifenhändler ab. Keiner hatte Reifen oder Lust. Ein Grund mehr zu den Days aufzubrechen. Nobbe und Fritze hatten uns zwischenzeitlich auch gefunden. 

Hausberg 1 in GAP war das Ziel der Wahl. Vor 10 Jahren war es gefühlt viel voller. Egal, wir standen vorm Eingang auf einer Wiese, ein Frühstücksbrett unter dem Seitenständer und Metzler wurde gesucht. Um es kurz zu machen. Kurzer Plausch mit dem Master of Pneus, Einfahrtticket bekommen und Andreas hatte einen Satz neuer Roadtec2 auf den Felgen. 

Um 17:00 wurde dann die neue R-1300 GS Adventure der Welt vorgestellt. Erste Bilder tauchten im Netz auf und mir wurde schlecht. Sicherlich wird sie wieder das Maß der Technik sein, keine Frage. Rein optisch ist sie gar nicht mein Ding. Ob ich mich an das Design gewöhnen werde? Keine Ahnung. Wie sagte Kaiser Franz? " Schaun mer mal"  

Wir hatten am Freitag einen Termin in der Moosmühle zum Abendessen. Das Wetter war wie unsere Stimmung, hervorragend. Coco und Rolf hatten einen Tisch für uns besorgt, so konnten wir den mit allerlei Schmackhaftem den Abend beschließen. Meine Knödel hab ich natürlich auch bekommen. Wohnen dürfte ich hier nicht,....

Am Samstag nach dem Frühstück war fahren angesagt. Für uns Nordlichter ist es egal, in welche Richtung man fährt, hier ist überall schääää. Bayrisch blauer Himmel, Seen, Schloss Neuschwanstein ließen den Eindruck einer Fototapete aufkommen. Alleine für diese tollen Eindrücke hatten sich die 900 km Anfahrt schon gelohnt. An der Stelle VIELEN Dank an Coco und Rolf. Das war so dermaßen schön. 

Die Temperatur knackte dann irgendwann die 30 Grad Marke. Achim hatte der Reifenwechsel von Andreas so gut gefallen, dass er auch Neue haben wollte - im Ernst, sein Hinterreifen war auf. Vermutlich hätte der den Weg nach Hause nicht mehr gefunden. Auf der anderen Seite hatten sich für ca. 17:00 Gewitter in der Region angesagt. So ging es für einige von uns nochmal zu den BMW Days. Reifenwechsel für Achim stand auf dem Plan. Das ging alles Ruckzuck und die neuen Roadtec 2 waren drauf. Wir konnten uns ausgiebig die neue BMW anschauen.  Es verdunkelte sich langsam und wir machten uns auf den Weg nach Huglfing. Erst auf den letzten Kilometern erwischte uns der Regen. 

Ein letzter gemeinsamer Abend mit Brettljause und Getränk waren der perfekte Abschluss eines perfekten Wochenendes. Es war nur zu kurz, ging viel zu schnell rum. Achim, Andreas uns ich schauten uns dann noch das Ausscheiden der türkischen Mannschaft gegen Holland an, bevor wir müde in die Kissen sanken. 

Der Tag der Rückfahrt, zumindest Teil 1 war da. Wir mussten die Regenpelle rausziehen und als erstes Fritze wieder zur Gruppe hinzufügen. Das ging reibungslos, schnell noch volltanken und los ging es zur Pension Grünes Herz in Steinbach-Hallenberg/Thüringen. Alles wieder ohne Autobahn und bei unserer Mittagspause konnten wir endlich die Regensachen verstauen. Frische Bretzeln und eine Marzipantasche später und wir waren zurück auf der Strasse. Blauer Himmel und Wolken wie im besten John Wayne Western ließen uns oft tief durchschnaufen, so genial war die Fahrt. Gegen 18:00 erreichten wir die Unterkunft und das Abend ging u.a. bei Sauerbraten mit Klößen zu Ende. 

Für 60,-€ + 11,-€ fürs Frühstück ist das grüne Herz ein Tipp für den Durchreisenden. Dafür gibt es vielerlei Desgnvariationen in den Zimmern. Das Frühstück hatte alles was der Biker braucht, inkl der handgemachten Frühstücks-Eier-Wärmer. Alles verpacken, Kameras an und los ging es durch den Thüringer Wald. Unterwegs kamen wir auf die Idee über den Kyffhäuser zu fahren und an Wernigerode vorbei nach Braunschweig zu fahren. Wir waren ruckzuck wieder auf der B4. Nach einer letzten gemeinsamen Apfelschorle, bog ich bei Sprakenseel in Richtung Homebase ab. 

Danke an alle, die zu diesem gelungenen Wochenende beigetragen haben. Allen voran, Coco und Rolf, Fritze, Achim, Sven, Frank, Andreas und Nobbe ( war klasse, Dich kennen zu lernen).  Mit euch fahr ich immer wieder los.